Angebote für ältere Geflüchtete

Seniorenorganisationen haben seit dem Angriff durch russische Truppen ihre Solidarität zur Ukraine erklärt. Sie nehmen dabei die ältere Bevölkerung und die Zivilgesellschaft besonders in den Blick.

Beratungsangebot: Unterstützung für besonders schutzbedürftige Geflüchtete

Das Berliner Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen e.V. (BZSL) bietet für besonders schutzbedürftige Geflüchtete Beratung und Unterstützung an. Das Angebot der Fachstelle richtet sich in erster Linie an Menschen, die eine Behinderung oder eine chronische Erkrankung haben, oder solche, die davon bedroht sind. Aber auch ältere und traumatisierte Menschen können kostenlos Rat und Hilfe bekommen. Zu den Angeboten gehören unter anderem psychologische Unterstützung, die Bescheinigung der Schutzbedürftigkeit und Hilfe bei der Klärung und Durchsetzung von sozialrechtlichen Ansprüchen. Die Termine können bei Bedarf mit Hilfe von Sprachmittlern oder Sprachmittlerinnen stattfinden.

BNS - Beratung und Unterstützung für besonders schutzbedürftige Geflüchtete — BZSL e.V.

Beispiel guter Praxis: Ukrainehilfe „Zusammen in Ulm“

Unter dem Motto „Zusammen in Ulm“ leistet das Institut für virtuelles und reales Lernen in der Erwachsenenbildung Ulm (ILEU e.V.) humanitäre Hilfe für Geflüchtete aller Altersgruppen. Im Rahmen der Hilfe fördert ILEU Kommunikation, Begegnung und Integration, gemeinsam mit lokalen Organisatoren, Vereinen, Firmen und Freiwilligen. So entstand in Ulm eine Gemeinschaft von Geflüchteten und Einheimischen, die sich in analogen und digitalen Veranstaltungen begegnen und zusammenarbeiten.

ILEU koordiniert seit vielen Jahren das internationale Bildungsnetzwerk „Danube-Networkers“ mit Partnern aus zehn Donauländern. Das Institut engagiert sich für das Lernen im dritten Lebensalter und den generationenübergreifenden Dialog über Grenzen hinweg, um mentale und emotionale Mauern zwischen Menschen aus Südost- und Westeuropa abzubauen und zum gegenseitigen Verständnis beizutragen.

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Hilfeportal für Geflüchtete: www.germany4ukraine.de

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bündelt Informationen und Hilfsangebote für Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflohen sind. Es enthält Hinweise zur Registrierung, kostenfreien Zugfahrten, Unterkünften, medizinischer Versorgung, Sozialleistungen und arbeitsrechtsrechtlichen Fragen. Die Seite kann in ukrainischer, russischer und deutscher Sprache aufgerufen werden.

Zum Hilfeportal
 

VdK: Informationshilfe für ukrainische Geflüchtete und Helfer

Der Sozialverband VdK hat auf seiner Seite Basis-Informationen für ukrainische Geflüchtete und für Helfer zusammengestellt. Sie geben die grundlegenden Informationen zur rechtlichen Situation der Geflüchteten, zu Registrierung, Unterkunft, Sozialleistungen und medizinischer Versorgung. Zu allen Informationen gibt es weiterführende Links. Eine Übersetzung der Informationen ins Ukrainische und Englische ist vorhanden.

Zur Informationshilfe

Informationsfilm zur hospizlichen und palliativen Versorgung

Ein Kurzfilm informiert Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, über Angebote der hospizlichen und palliativen Versorgung. Sie steht allen Menschen in Deutschland mit einer lebensverkürzenden Erkrankung offen. Unter dem Titel „Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine – Unterstützungsangebote bei der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen“ gibt der Film einen Überblick zu den ambulanten und stationären Unterstützungsangeboten in ukrainischer Sprache. Er soll betroffenen geflüchteten Menschen und ihren An- und Zugehörigen den Zugang zu diesen Angeboten im Bedarfsfall erleichtern. Erstellt wurde der Film von der Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland. Sie unterstützt die Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Zum Film

Zur Webseite der Koordinierungsstelle

„Razom – zusammen“: Unterstützung für haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer

Das Projekt „Razom – zusammen“ bietet kostenfreie Unterstützung für alle, die sich in Deutschland für und mit Geflüchteten aus der Ukraine engagieren. Ziel ist es, sie adäquat zu begleiten und vor emotionaler Überforderung zu schützen. Psychologinnen und Psychologen bieten kostenlose Webinare zu interkulturellem Verständnis, Kommunikation im interkulturellen Kontext, Traumafolgen und Selbstfürsorge an. Darüberhinaus besteht auch die Möglichkeit für Einzelgespräche und Gespräche in Gruppen. Das Angebot richtet sich an Gastfamilien, Hosts, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie Sozialarbeiterinnen und –arbeiter. Razom ist ein Projekt der gemeinnützigen Organisation „Ipso – International Psychosocial Organisation“.

Zur Projektseite „Razom – zusammen“

Nezabutni United: Hilfe für ältere Menschen und Menschen mit Demenz

Die ukrainische Initiative Nezabutni United hilft älteren Menschen und Menschen mit Demenz in der Ukraine und auf der Flucht. Sie unterstützt bei der Beschaffung von Medikamenten und bei der Evakuierung, bietet online medizinische und psychologische Beratung und stellt Informationen für Menschen auf der Flucht bereit.

Nezabutni ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich für eine demenzfreundliche Gesellschaft einsetzt. Bei diesem Projekt wird sie von „Ärzte ohne Grenzen“ unterstützt.

Zur Initiative Nezabutni United

Psychologische Akuthilfe und Unterstützung

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) hat angesichts der dramatischen Ereignisse in der Ukraine eine Akuthilfe für Betroffene, also Geflüchtete, Angehörige und Helfende eingerichtet, um Folgen des Krieges zu bewältigen. Sie soll der akuten Unterstützung von Betroffenen und Helfenden dienen. Es werden Materialien, Tipps für Helfende und Angehörige sowie Links zur psychologischen Unterstützung angeboten.

BDP - Psychologische Akuthilfe und Unterstützung im Ukraine-Krieg

Jetzt auch auf Ukrainisch: Impfen als Vorsorge für ein gesundes Älterwerden

12 Fragen und Antworten

Der BAGSO-Ratgeber informiert kompakt und verständlich zu Impfungen für Erwachsene ab 60 Jahren. Er gibt Antworten auf zwölf häufig gestellte Fragen, u.a. für wen welche Impfungen besonders wichtig sind, wo man sich beraten lassen kann und ob die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Ein Adressteil benennt Ansprechpartner, die bei Bedarf weiterführende Informationen anbieten. 

Der Ratgeber liegt als Neuauflage in Deutsch und in vier zweisprachigen Fassungen vor: Englisch – Deutsch, Türkisch – Deutsch, Russisch – Deutsch, Ukrainisch – Deutsch.

Auf Ukrainisch: Merkblätter zu Gesundheitsthemen im Alter

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt zu Gesundheitsfragen im Alter leicht verständliche Materialien und praktische Hilfestellungen auch in ukrainischer Sprache bereit. Neben Informationen und Tipps zur koronaren Herzkrankheit (KHK) steht ein Merkblatt "Im Alter gesund durch die Sommerhitze" auf Ukrainisch zum Download zur Verfügung. Es bündelt auf zwei Seiten wichtige Informationen, welche hitzebedingten Gesundheitsgefahren es gibt, auf welche Warnsignale zu achten ist und was im Notfall zu tun ist. Außerdem gibt es Tipps, was bei Hitze für Abkühlung sorgt.

Merkblatt zur koronaren Herzkrankheit

Merkblatt "Im Alter gesund durch die Sommerhitze"

Ältere Geflüchtete und der Krieg in der Ukraine – Ergebnisse einer BAGSO-Umfrage

Die BAGSO hat eine Umfrage durchgeführt, um mehr über ältere Geflüchtete, ihre Bedarfe und bestehende Unterstützungsangebote zu erfahren. Die Antworten von rund 100 Engagierten und Organisationen zeigen, dass Hilfsangebote und Unterstützung sehr stark von Ehrenamtlichen getragen werden. Bestehende Strukturen der Seniorenarbeit und der Engagementförderung haben sich ebenfalls schnell auf die aktuellen Bedarfe eingestellt und übernehmen zudem koordinierende Aufgaben. Bei älteren Geflüchteten besteht den Ergebnissen der Befragung zufolge ein großer Bedarf an altersgerechten Wohnangeboten in ruhigen und barrierefreien Unterkünften. Auch der Bedarf an psychologischer Begleitung und Unterstützung in der Herkunftssprache ist groß, insbesondere niedrigschwellige Erstbegleitung, Seelsorge und Angebote zur Trauma-Bewältigung. Es braucht zudem Begegnungsorte, sinnstiftende Aufgaben für die Einzelnen und sprachliche Unterstützung.

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Zivilgesellschaft für Frieden und Freiheit!

Mitglieder des Bündnisses für Gemeinnützigkeit haben am 17. März 2022 zu aktiver Solidarität mit der Zivilgesellschaft in der Ukraine sowie mit denen aufgerufen, die sich auch in Russland und Belarus gegen Unrecht und Gewaltherrschaft auflehnen. Zivilgesellschaftliche Netzwerke seien ein wesentlicher Faktor der Resilienz der Ukraine in der Kriegssituation, so die Unterzeichnenden, zu denen auch die BAGSO gehört. Der Aufruf fordert Politik und Verwaltung dazu auf, bestmögliche Rahmenbedingungen für die Hilfe und Aufnahme flüchtender Ukrainerinnen und Ukrainer zu schaffen. Der Aufruf wurde unter anderem vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) unterzeichnet.

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BAGSO: Die alten Menschen nicht vergessen

Die BAGSO hat am 3. März 2022 den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg verurteilt, der sich gegen ein souveränes Land, gegen Demokratie und gegen Freiheit richtet. In der Erklärung heißt es: „Unsere Sorge und unsere Solidarität gilt allen Ukrainerinnen und Ukrainern, den Menschen vor Ort und auf der Flucht. Viele haben sich seit Jahren für die demokratische Entwicklung ihres Landes eingesetzt und verteidigen es jetzt unter Einsatz ihres Lebens gegen die russischen Panzer und Raketen.“ Der Notlage besonders ausgeliefert seien Kinder, Kranke und alte Menschen, die nicht aus eigener Kraft fliehen oder sich an einen sicheren Ort begeben könnten.

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AGE Platform Europe: Solidarität mit der Ukraine

Der europäische Dachverband der Seniorenorganisationen AGE Platform Europe hat seine Solidarität mit der Ukraine am 25. Februar 2022 in einer Erklärung ausgedrückt. Darin erinnert AGE Platform Europe an die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs, die viele Ältere in Europa miterleben mussten. Die Generation der Älteren habe ihre Energie in die Versöhnung investiert und den europäischen Kontinent in eine Sphäre des Friedens, der Freiheit, des Wohlstands und des Wachstums verwandelt. Die jüngsten Ereignisse kollidierten nun heftig mit dieser Vision, so AGE Platform Europe. Die Solidaritätsbekundung macht außerdem auf die besondere Gefährdung älterer Menschen in der Ukraine aufmerksam, die oft nicht in der Lage sind, vor Konflikten zu fliehen.

Zur Erklärung von AGE Platform Europe