Helfen und sich engagieren

Die Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine und auf der Flucht ist groß. Wie kann man sinnvoll und zielgerichtet helfen? Und wie die besonders verletzliche Gruppe der älteren Menschen in der Ukraine und auf der Flucht unterstützen? Informationen und Hinweise für Menschen, die sich engagieren möchten.

Hilfe notwendig: Ältere Menschen in den Kriegsgebieten vor Kälte schützen

„Für viele Ältere könnte es der letzte Winter werden”, fürchtet Galina Poliakova, Leiterin der ukrainischen Hilfsorganisation „Turbota pro Litnh v Ukraini“ (TLU - Altenpflege in der Ukraine). Die Kälte trifft ältere Menschen besonders hart, da Wärmeschutzräume für sie schwer erreichbar sind. Die ehrenamtlich Engagierten von TLU liefern deshalb Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel, leisten psychologische Unterstützung und helfen den älteren Menschen bei Luftangriffen in Bunker oder Schutzkeller zu gelangen. Die rund 1.500 Freiwilligen werden geschult und in ihrem Ehrenamt begleitet. Die BAGSO-Mitgliedsorganisation HelpAge Deutschland unterstützt TLU und andere Hilfsorganisationen für ältere Menschen in der Ukraine. Bei Spenden den Spendenzweck „Nothilfe Ukraine“ angeben.

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Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine: Patenschaften gesucht

Das Hilfsnetzwerk aus Gedenkstätten, Organisationen, Stiftungen und Erinnerungsorten sucht Menschen, die Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine mit mindestens zehn Euro im Monat unterstützen. Das Netzwerk hat sich im März 2022 gegründet, um den hochbetagten Menschen unbürokratisch und effektiv finanziell zu helfen. Der Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte, Mitglied der BAGSO, ist Teil des Hilfsnetzwerks. Mit dem Patenschaftsprogramm will das Hilfsnetzwerk Menschen in einer besonders schwierigen Lage mit monatlich 40 Euro unterstützen, damit sie sich das Notwendigste zum Leben leisten können. Die Rente in der Ukraine beträgt umgerechnet durchschnittlich 100 Euro.

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„Razom – united at Ipso“: Unterstützung für haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer

Das Projekt „Razom – zusammen“ bietet kostenfreie Unterstützung für alle, die sich in Deutschland für und mit Geflüchteten aus der Ukraine engagieren. Ziel ist es, sie adäquat zu begleiten und vor emotionaler Überforderung zu schützen. Psychologinnen und Psychologen bieten kostenlose Webinare zu interkulturellem Verständnis, Kommunikation im interkulturellen Kontext, Traumafolgen und Selbstfürsorge an. Darüberhinaus besteht auch die Möglichkeit für Einzelgespräche und Gespräche in Gruppen. Das Angebot richtet sich an Gastfamilien, Hosts, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie Sozialarbeiterinnen und –arbeiter. Razom ist ein Projekt der gemeinnützigen Organisation „Ipso – International Psychosocial Organisation“.

Zur Projektseite „Razom – united at Ipso“

Nezabutni United: Hilfe für ältere Menschen und Menschen mit Demenz

Die ukrainische Initiative Nezabutni United hilft älteren Menschen und Menschen mit Demenz in der Ukraine und auf der Flucht. Sie unterstützt bei der Beschaffung von Medikamenten und bei der Evakuierung, bietet online medizinische und psychologische Beratung und stellt Informationen für Menschen auf der Flucht bereit.

Nezabutni ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich für eine demenzfreundliche Gesellschaft einsetzt. Bei diesem Projekt wird sie von „Ärzte ohne Grenzen“ unterstützt.

Zur Initiative Nezabutni United

Ältere Geflüchtete und der Krieg in der Ukraine – Ergebnisse einer BAGSO-Umfrage

Die BAGSO hat eine Umfrage durchgeführt, um mehr über ältere Geflüchtete, ihre Bedarfe und bestehende Unterstützungsangebote zu erfahren. Die Antworten von rund 100 Engagierten und Organisationen zeigen, dass Hilfsangebote und Unterstützung sehr stark von Ehrenamtlichen getragen werden. Bestehende Strukturen der Seniorenarbeit und der Engagementförderung haben sich ebenfalls schnell auf die aktuellen Bedarfe eingestellt und übernehmen zudem koordinierende Aufgaben. Bei älteren Geflüchteten besteht den Ergebnissen der Befragung zufolge ein großer Bedarf an altersgerechten Wohnangeboten in ruhigen und barrierefreien Unterkünften. Auch der Bedarf an psychologischer Begleitung und Unterstützung in der Herkunftssprache ist groß, insbesondere niedrigschwellige Erstbegleitung, Seelsorge und Angebote zur Trauma-Bewältigung. Es braucht zudem Begegnungsorte, sinnstiftende Aufgaben für die Einzelnen und sprachliche Unterstützung.

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Hilfsabfrage.de: Unterstützung für Geflüchtete mit Behinderung

Unter den Geflüchteten aus der Ukraine befinden sich immer mehr behinderte Menschen. Die Seite www.hilfsabfrage.de will ihnen eine Weiterreise nach Deutschland ermöglichen sowie ein sicheres Ankommen und eine gute Versorgung sicherstellen. Sie bündelt die bestehenden Angebote und hilft so, Geflüchtete und Hilfsangebote zusammenzubringen. Aktuell werden besonders barrierefreie Transfermöglichkeiten und Unterkünfte benötigt. An der Konzipierung der Internetseite waren sowohl Leistungsanbieter als auch die Interessensvertretung behinderter Menschen beteiligt, darunter einige BAGSO-Mitgliedsverbände.

Zur Internetseite hilfsabfrage.de

Deutsches Rotes Kreuz: Bundeskontaktstelle für Geflüchtete mit Pflegebedarf oder mit Behinderung

Eine neue Bundeskontaktstelle beim Deutschen Roten Kreuz koordiniert die Versorgung neu einreisender Geflüchteter aus der Ukraine mit Pflegebedarf und/oder mit Behinderung. Über eine Hotline können sich Erstaufnahmestellen an die Bundeskontaktstelle wenden ebenso wie Organisationen, die Menschen mit Pflegebedarf evakuieren. Ziel ist es, dass Bundesländer und Gemeinden frühzeitig Kenntnis über ankommende Transporte erhalten. Sie sollen so in die Lage versetzt werden, vorausschauend zu planen und die Versorgung der Ankommenden zu gewährleisten. Die Kontaktstelle wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eingerichtet.

Zur Bundeskontaktstelle für Geflüchtete mit Pflegebedarf

VdK: Informationshilfe für ukrainische Geflüchtete und Helfer

Der Sozialverband VdK hat auf seiner Seite Basis-Informationen für ukrainische Geflüchtete und für Helfer zusammengestellt. Sie geben die grundlegenden Informationen zur rechtlichen Situation der Geflüchteten, zu Registrierung, Unterkunft, Sozialleistungen und medizinischer Versorgung. Zu allen Informationen gibt es weiterführende Links. Eine Übersetzung der Informationen ins Ukrainische und Englische ist vorhanden.

Zur Informationshilfe

Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt: Informationen zur Ukraine-Hilfe

Wer sich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine engagieren will, findet auf der Internetseite der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) wichtige Informationen im Überblick: von der Bundesregierung, aus den Ländern und von der DSEE selbst. Die Webseite nennt Anlaufstellen für Engagierte, listet Organisationen auf, die beim Ankommen helfen, und beschreibt Fördermöglichkeiten. Über die Seite können außerdem weitere Informationen und Unterstützungsangebote an die DSEE gemeldet werden.

Zur Infoseite

Seniorenbüros engagieren sich für Geflüchtete aus der Ukraine

Viele Kommunen und Organisationen in Deutschland bieten Geflüchteten aus der Ukraine Hilfe an, darunter auch viele Seniorenbüros. Die Internetseite der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros (BaS) veröffentlicht fortlaufend Informationen zum Engagement Älterer für Flüchtlinge in Kommunen, ebenso Informationen, wo noch ehrenamtliche Kräfte gesucht werden. Bereits seit 2016 unterstützt die BaS unter anderem im Rahmen des Projekts „Jung&Alt – Chancenpatenschaften“ das Ankommen von Geflüchteten in Deutschland.

Fortlaufende Informationen zum Engagement der Seniorenbüros

Bundesfamilienministerium: Hilfe und Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine

Millionen Menschen aus der Ukraine sind auf der Flucht, darunter vor allem Frauen, Kinder und Jugendliche, aber auch ältere Menschen. Für ihre Unterbringung und Versorgung sind in Deutschland die Länder und Kommunen zuständig. Das Bundesfamilienministerium unterstützt sie bei dieser Aufgabe. Über das Programm „Menschen stärken Menschen“ werden zum Beispiel ehrenamtliche Patinnen und Paten für ukrainische Geflüchtete vermittelt, viele davon ältere Engagierte. Auch die 530 Mehrgenerationenhäuser unterstützen Geflüchtete aus der Ukraine.

Fortlaufende Informationen zu den Aktivitäten des BMFSFJ

#health4ukraine: Aufruf zur schnellen Hilfe für ukrainische Pflegebedürftige

Auf einer privat initiierten Plattform können Unternehmen und Einrichtungen aus der Pflegebranche freie Pflegeplätze für Menschen aus der Ukraine melden. Ins Leben gerufen haben die Initiative #health4ukraine zwei Männer und eine Frau, die für das Beratungsunternehmen Health H und den Deutschen Pflegerat tätig sind. Mit Unterstützung aus ihrem Netzwerk organisieren sie den Transport von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen in sichere Gebiete. Außerdem vermitteln sie Betroffene an Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland. Die Initiative #health4ukraine übernimmt dabei alle Kosten.

Freie Pflegeplätze melden

Merkblatt zum Umgang mit Geflüchteten

Das Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine ist angesichts der Bilder, die uns aus dem Kriegsgebiet erreichen, groß. Sicherheit im Umgang mit Menschen, die Schlimmes erlebt haben, gibt ein Merkblatt auf der Webseite der Stiftung Katastrophen Nachsorge. Es gibt Tipps für die Begleitung von psychisch belasteten Menschen und Hinweise, wie die eigene Gesundheit im Blick behalten werden kann.

Zum Merkblatt
 

Publikationen zur Gesundheitsförderung ukrainischer Geflüchteter

Der Verbund Gesundheitliche Chancengleichheit hat Hinweise veröffentlicht, wie geflüchtete Menschen aus der Ukraine an Gesundheitsmaßnahmen teilhaben sollten. Damit will er Akteurinnen und Akteure unterstützen, die Aktivitäten zur Gesundheitsförderung mit Geflüchteten planen. Außerdem hat er eine Linkliste zusammen gestellt mit Angeboten der Gesundheitsförderung und Vorsorge. Er weist darüber hinaus auf seine Handreichung „Gesundheitsförderung mit Geflüchteten“ hin.

Zu den Hinweisen

Zur Handreichung „Gesundheitsförderung mit Geflüchteten“

Zur Linkliste mit Angeboten der Gesundheitsförderung und Vorsorge

Krieg in der Ukraine: Helfen, ohne die eigene Gemeinnützigkeit zu gefährden

Was dürfen gemeinnützige Organisationen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg tun, ohne ihre Gemeinnützigkeit zu gefährden? Informationen darüber hat die Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“ zusammengetragen. Die Allianz ist ein Zusammenschluss von derzeit fast 200 Vereinen und Stiftungen. Sie fordert, die Gemeinnützigkeit für Organisationen der Zivilgesellschaft zu sichern, die Beiträge zur politischen Willensbildung leisten. Inwiefern der Krieg gegen die Ukraine auch ein Angriff auf die Zivilgesellschaft ist, erklärt die Allianz in einem Beitrag auf ihrer Internetseite.

Zu den Informationen

Zum Beitrag

HelpAge: Hilfe für Menschen auf der Flucht

HelpAge Deutschland, Mitgliedsverband der BAGSO, ruft zu Spenden für ihre Partnerorganisation in Moldawien auf. HelpAge Moldawien unterstützt vor Ort die Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten in privaten Unterkünften und in temporären Aufnahmezentren. Über den dringenden Bedarf an grundlegenden Hilfsleistungen wie Nahrungsmitteln, Kleidung und Decken hinaus entwickeln die HelpAge-Mitarbeitenden in der Ukraine und in Moldawien gemeinsam mit internationalen Partnern einen Aktionsplan, wie besonders verwundbaren Geflüchteten vor Ort, aber auch den zurückgebliebenen Älteren in der Ukraine geholfen werden kann.

Zur Homepage von HelpAge Deutschland

DZI: Hilfsorganisationen mit Spendensiegel und gute Tipps

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat eine Liste mit Organisationen veröffentlicht, die Betroffene in der Ukraine sowie vor dem Krieg flüchtende Menschen unterstützen und dafür zu Spenden aufrufen. Aufgenommen wurden nur Organisationen, die das DZI Spenden-Siegel als Zeichen besonderer Förderungswürdigkeit tragen. Das DZI hat zudem Tipps veröffentlicht, für das sichere Spenden in Katastrophen- und Krisenfällen und vor allem aktuell in der Ukraine sowie Tipps für engagierte Unternehmen.

Zur Homepage des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen