Zivilgesellschaft und Wissenschaft fordern UN-Altenrechtskonvention

Abschluss der UNECE-Ministerkonferenz zum Zweiten Weltaltenplan in Rom

Aktuellmeldung

Der Zweite Weltaltenplan der Vereinten Nationen muss künftig von einem verbindlichen, internationalen Menschenrechtsinstrument zum Schutz der Rechte älterer Menschen untermauert werden. Das haben Vertreterinnen und Vertreter von Zivilgesellschaft und Wissenschaft auf der UNECE-Ministerkonferenz zum Altern in einer gemeinsamen Erklärung gefordert. Dr. Heidrun Mollenkopf, BAGSO-Vorstandsmitglied und Sprecherin der Zivilgesellschaft in Rom, sagte, dass eine solche UN-Altenrechtskonvention die Bemühungen der Mitgliedsstaaten um die Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen ergänzen und unterstützen kann. Sie würde älteren Menschen eine Grundlage bieten, um ihre Rechte einzufordern und zum Beispiel gegen Altersdiskriminierung vorzugehen.

An der UNECE-Ministerkonferenz, die vom 16. bis 17. Juni in Rom stattfand, nahmen 43 Delegationen aus europäischen und eurasischen Ländern sowie aus Kanada und den USA teil – 30 Ministerinnen und Minister waren vor Ort, darunter auch Lisa Paus, Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Deutschland. Die anwesenden Staaten bewerteten den Stand der Umsetzung des Zweiten Weltaltenplans („Madrid International Plan of Action on Ageing“, MIPAA) und seiner regionalen Implementierungsstrategie in der UNECE (Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen). In der abschließenden Erklärung „Eine nachhaltige Welt für alle Lebensalter“ legten die Staatenvertreterinnen und -vertreter drei zentrale Handlungsfelder für die kommenden fünf Jahre fest. So verpflichteten sie sich, in ihren Ländern aktives und gesundes Altern über den Lebensverlauf hinweg zu fördern, den Zugang zu Langzeitpflege und Unterstützung für Pflegende zu sichern und Altern in allen Politikbereichen zu verankern, um so eine Gesellschaft für alle Lebensalter zu fördern.

Knapp dreihundert Vertreterinnen und Vertreter von Zivilgesellschaft und Wissenschaft begleiteten die Ministerkonferenz. In einem gemeinsamen Forum debattierten sie am 15.6. über die Zukunftsthemen der Altenpolitik. In ihrer gemeinsamen Erklärung wiesen sie unter anderem auf vielfältige Formen der Diskriminierung hin, von denen ältere Menschen betroffen sein können, ebenso wie auf neue soziale Ungleichheiten, die als Folge der zunehmenden Digitalisierung entstehen. Seniorenpolitik müsse diesen Diskriminierungen und Ungleichheiten entgegenwirken. Vor dem Hintergrund zunehmender Notlagen durch Klimawandel, Pandemien und kriegerische Auseinandersetzungen müssten Hilfsmaßnahmen künftig besser an die Bedarfe älterer Menschen angepasst werden.

Die BAGSO organisierte im Rahmen der Ministerkonferenz eine Nebenveranstaltung, an der auch Familienministerin Paus teilnahm. Thema war, wie die Umsetzung des Zweiten Weltaltenplans durch eine Stärkung der Menschenrechte Älterer vorangetrieben werden kann.