100 Tage nach dem Erdbeben: Solidarität bleibt unverzichtbar

Deutschland muss Visa-Regelungen erleichtern

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Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen ruft zu anhaltender Solidarität mit den Opfern des verheerenden Erdbebens in der Türkei und in Syrien sowie ihren Angehörigen in Deutschland auf. Viele Menschen benötigen noch lange Zeit materielle und psychosoziale Unterstützung. Die Hilfsbedürftigkeit älterer Menschen ist dabei besonders groß. Die BAGSO appelliert an die Bundesregierung, weiter unbürokratisch zu helfen und Aufenthalte bei Familienangehörigen in Deutschland länger als sechs Monate möglich zu machen.

Das Aufenthaltsrecht für Menschen aus den Erdbebengebieten, das zunächst auf drei Monate begrenzt war, wurde zuletzt auf sechs Monate verlängert. Da der Wiederaufbau keine Sache von Monaten ist, sondern von Jahrzehnten, geht auch die neue Frist an der Realität vorbei.

„Bislang haben weniger als 10.000 Menschen von den erleichterten Visa-Regelungen Gebrauch gemacht. Deshalb sollte Deutschland sich großzügiger zeigen, zumal es vielfach um Familien geht, die als „Gastarbeiter“ maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes beigetragen haben“, sagte die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.

Die BAGSO lenkt den Blick zudem besonders auf die älteren Menschen der Erdbebenregion sowie diejenigen, die aus den betroffenen Gebieten in der Türkei und Syrien stammen und schon lange in Deutschland leben. Viele haben Angehörige und Verwandte verloren, häufig wurde ihre Heimat zerstört. Depressionen, Ängste und Gefühle von Ohnmacht haben stark zugenommen. Die BAGSO erklärt ihre Solidarität mit diesen Menschen und ruft dazu auf, in Angeboten der Seniorenarbeit ihre besonderen Bedürfnisse zu berücksichtigen.