Die Zahl der älteren Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Deutschland wächst seit vielen Jahren. Die BAGSO versteht sich auch als ihre Stimme. Sie begrüßt deswegen in einer Stellungnahme zur geplanten Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts die beabsichtigte Erleichterung der Einbürgerung sowie die Möglichkeit der doppelten Staatsangehörigkeit. Bei älteren Migrantinnen und Migranten müsse weniger das Ziel der Integration als die Anerkennung der Lebensleistung im Vordergrund stehen.
Aus Sicht der BAGSO dürfen für Menschen im höheren Lebensalter Deutschkenntnisse nicht zur Voraussetzung für eine Einbürgerung gemacht werden. Dies gelte vor allem mit Blick auf die älteren türkischen Frauen der „Gastarbeitergeneration“ sowie die bereits in höherem Alter eingewanderten russischsprachigen Frauen und Männer, von denen viele nur wenig Möglichkeiten hatten, die deutsche Sprache zu erlernen und zu praktizieren. Die Erleichterung beim Sprachnachweis und dem Einbürgerungstest wäre ein wichtiges Signal an die Betroffenen, dass sie nach wie vor in Deutschland willkommen sind.
Die Änderungen im Staatsangehörigkeitsrecht sollten aus Sicht der BAGSO durch Initiativen flankiert werden, die darauf zielen, gerade auch ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zur stärkeren Beteiligung an Teilhabe- und Bildungsangeboten anzuregen. Solche Maßnahmen, gemeinsam mit Migrantenselbstorganisationen konzipiert und umgesetzt, könnten maßgeblich dazu beitragen, einer wachsenden Vereinsamung entgegenzuwirken.